Ruy Guerras MUEDA, MEMORIA E MASSACRE zeigt ein öffentliches Reenactment der Ereignisse von Mueda, wo am 16. Juni 1960 portugiesische Soldaten das Feuer auf eine protestierende Menge eröffneten und hunderte Menschen töteten. Das Massaker ging als Auslöser des antikolonialen Kampfes in die Geschichte Mosambiks ein und wurde bereits seit 1968, noch während des Befreiungskrieges (1964–74), in populären Theaterinszenierungen erinnert. Das von Ruy Guerra gefilmte Reenactment war eines der ersten nach der Unabhängigkeit und fand am Originalschauplatz in Mueda statt. Repräsentiert werden nicht nur die Brutalität der Kolonialmacht, sondern auch die Ignoranz und Lächerlichkeit ihres Personals sowie die schmähliche Rolle ihrer Kollaborateure. Um den gewünschten didaktischen Effekt nicht zu verfehlen, wurden die Spielszenen des Reenactments im Film durch Zeitzeugenkommentare und erläuternde Texttafeln ergänzt. MUEDA, MEMORIA E MASSACRE war eine Produktion des neu gegründeten nationalen Filminstituts (INAC – Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema) und stand im Kontext der politischen Aufklärungsarbeit der neuen Regierung von Samora Machel. Der gebürtige Mosambikaner Ruy Guerra war zuvor aus dem brasilianischen Exil zurückgekehrt, um die Leitung des INAC zu übernehmen. Als einer der Köpfe des brasilianischen Cinema Novo hatte er ein politisches Avantgarde-Kino mit entwickelt und sah sich nun mit den programmatischen Erwartungen eines postkolonialen Staatsapparats an das Kino konfrontiert. Durch seine ambivalente, sogar zwiespältige Form erzählt der Film daher auch von unterschiedlichen Erwartungen an ein Kino der Dekolonisierung.
Ruy Guerras MUEDA, MEMORIA E MASSACRE zeigt ein öffentliches Reenactment der Ereignisse von Mueda, wo am 16. Juni 1960 portugiesische Soldaten das Feuer auf eine protestierende Menge eröffneten und hunderte Menschen töteten. Das Massaker ging als Auslöser des antikolonialen Kampfes in die Geschichte Mosambiks ein und wurde bereits seit 1968, noch während des Befreiungskrieges (1964–74), in populären Theaterinszenierungen erinnert. Das von Ruy Guerra gefilmte Reenactment war eines der ersten nach der Unabhängigkeit und fand am Originalschauplatz in Mueda statt. Repräsentiert werden nicht nur die Brutalität der Kolonialmacht, sondern auch die Ignoranz und Lächerlichkeit ihres Personals sowie die schmähliche Rolle ihrer Kollaborateure. Um den gewünschten didaktischen Effekt nicht zu verfehlen, wurden die Spielszenen des Reenactments im Film durch Zeitzeugenkommentare und erläuternde Texttafeln ergänzt. MUEDA, MEMORIA E MASSACRE war eine Produktion des neu gegründeten nationalen Filminstituts (INAC – Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema) und stand im Kontext der politischen Aufklärungsarbeit der neuen Regierung von Samora Machel. Der gebürtige Mosambikaner Ruy Guerra war zuvor aus dem brasilianischen Exil zurückgekehrt, um die Leitung des INAC zu übernehmen. Als einer der Köpfe des brasilianischen Cinema Novo hatte er ein politisches Avantgarde-Kino mit entwickelt und sah sich nun mit den programmatischen Erwartungen eines postkolonialen Staatsapparats an das Kino konfrontiert. Durch seine ambivalente, sogar zwiespältige Form erzählt der Film daher auch von unterschiedlichen Erwartungen an ein Kino der Dekolonisierung.
weiterlesen